Ausflug ins Apenzellerland

Wir freuen uns, Ihnen im Rahmen eines 2-tägigen Ausflugs eine der schönsten Gegenden der Schweiz etwas näher zu bringen. Dazu hat Andrea Tanner vom Convivium Bern (Organisatorin) ein paar ganz spezielle Leckerbissen ausgesucht, die Auge, Herz und Gaumen erfreuen.

Appenzeller Alpenbitter – Der Flaschengeist aus Appenzell

Wer kennt ihn nicht, den Appenzeller Alpenbitter? Entweder man liebt ihn oder man liebt ihn nicht. Worin sich aber alle einig sind, die jemals eine Führung bei der Emil Ebneter AG mitgemacht haben, ist, dass es sich dabei um eine der besten Führungen handelt, die sie jemals gesehen haben. Dies möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten, und so lassen wir uns zum Einstieg in unser Appenzeller-Wochenende in die Geheimnisse der Alpenbitter-Produktion einführen. Der Appenzeller Alpenbitter wurde 1902 von Emil Ebneter erfunden und wird noch heute nach dem gleichen – geheimen – Rezept aus 42 Kräutern und 29% Alkohol hergestellt. Dazu werden ausschliesslich natürliche Rohstoffe von höchster Qualität verwendet. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, lassen Sie sich bei der Führung der Emil Ebneter AG verzaubern durch diesen herb-süssen Apéritiv – oder die Geschichte dahinter – welche den Charakter dieser Voralpengegend ziemlich gut zum Ausdruck bringen. Führung kostenlos.

Kabier – Das Kobe-Rind aus dem Appenzellerland

Dass es auch in der heutigen Zeit für junge, innovative Bauern noch Überlebenschancen gibt, ohne dass auf Massentierzucht zurückgegriffen werden muss, beweisen Sepp und Magdalena Dähler-Grunder aus Stein AR. Zusammen mit der Brauerei Locher aus Appenzell haben sie die Idee der Kobe-Rinder aus Japan aufgenommen und auf schweizerische Verhältnisse übertragen.

Die Kobe-Rinder in Japan werden mit Sake (Reiswein), Reisstroh und Getreide gefüttert und mehrmals täglich mit Reiswein und Öl massiert. Durch diese regelmässige Massage erhält das Fleisch eine äusserst feine Maserierung und ist höchst aromatisch. Kobe-Beef ist unter Feinschmeckern weltweit sehr gesucht und ist wohl das teuerste Fleisch überhaupt (in der Schweiz bezahlt man für 1kg Kobe-Fleisch ca. CHF 1000.-).

Sepp und Magdalena Dähler beliefern seit 1996 die Brauerei Locher in Appenzell mit Gerste und Weizen, aus welchen das „Appenzeller Weizen“ hergestellt wird. Aus dem Bestreben, die Nebenprodukte der Brauerei (Biertreber, Biervorlauf, Bierhefe) sinnvoll zu verwerten, entstand die Idee des „Kabier“. Die Kabier-Rinder von Sepp und Magdalena Dähler sind eine Kreuzung aus Braunvieh mütterlicherseits und Limousin, Angus oder Charolais väterlicherseits. Dank dieser Kreuzung sind die Rinder sehr widerstandsfähig. Sie leben in einem Freilaufstall und haben ständig volle Bewegungsfreiheit. Nebst Heu, Weizenkleie, Sojaschrot und Getreide werden ihnen die Nebenprodukte aus der Bierherstellung (Biertreber, Bierhefe und Biervorlauf) verfüttert. Zudem erhalten die Tiere zweimal täglich eine Massage, abwechslungsweise mit Schweizer Rapsöl oder mit Biervorlauf-Bierhefegemisch. Durch diese spezielle Ernährung und Haltung hat das Kabier-Fleisch einen grossen Eigengeschmack und ist von ausgesprochener Zartheit. Ausserdem ergibt die Haut der Kabier-Rinder dank der täglichen Massage mit hautpflegenden Produkten (Rapsöl, Bierhefe) und der Frischlufthaltung ein sehr wertvolles Leder, welches zur Produktion von Ledergürteln benutzt wird. Neben Kabier-Rindern werden auf dem Hof auch Bierschweinchen grossgezogen.

Sepp und Magdalena Dähler sorgen mit ihrer Kabier-Idee für einen geschlossenen Kreislauf und setzen damit ein zentrales Anliegen von Slow Food in die Tat um. Am Samstag-Nachmittag sind wir bei ihnen zu Besuch. Wir werden den Hof besichtigen und danach einen kleinen Imbiss – natürlich mit Kabier-Produkten – zu uns nehmen. Kosten Betriebsbesichtigung plus Imbiss CHF 20.- pro Person; die Platzzahl ist auf 40 Personen beschränkt.

Abendessen im Restaurant Bären, Gonten

Das Hotel Restaurant Bären in Gonten befindet sich in einem stattlichen Appenzellerhaus mit einer gemütlichen Stube. Charly Gmünder führt das Haus schon in fünfter Generation. Er ist ein Bewahrer und Förderer von traditionellen Appenzeller Rezepten und bietet eine rustikale Küche auf sehr hohem Niveau (15 Gault Millau-Punkte). Er wird uns mit einem 5-Gang-Menü verwöhnen, wobei er uns beweisen wird, wie schmackhaft sich Kabier-Fleisch zubereiten lässt. Kosten 5-Gang-Menü (exkl. Getränke) ca. CHF 100.- pro Person.

Für diejenigen, die von weiter her anreisen, hat der Bären auch ein paar gemütliche Hotelzimmer (DZ CHF 140.-, EZ CHF 80.-).

Ausflug auf den Kronberg

Etwas vom Schönsten im Appenzellerland ist der Alpstein. Damit wir auch diesen noch etwas von näher erleben können, werden wir am Sonntag mit der Gondel vom Jakobsbad auf den Kronberg fahren, von wo man eine phantastische Aussicht auf die Berge und Voralpenhügel des Alpsteins hat. Im Berggasthaus Kronberg können wir die Seele baumeln lassen und werden zum Abschluss unseres Ausflugs auf einem Appenzeller Teller noch einmal die Spezialitäten der Gegend geniessen. Wer möchte, kann den Weg zurück ins Jakobsbad in einer gemütlichen Wanderung über sanfte Hügel unter die Füsse nehmen oder aber mit der Gondel zurückfahren. Kosten Luftseilbahn mit Vesperplättli CHF 33.- pro Person.

Für diejenigen, die mit Bergen nicht so viel am Hut haben, lohnt sich ein Besuch in der Appenzeller Schaukäserei in Stein AR. Diese führt die Besucher auf eine witzige und unterhaltsame Art in die Produktion des Appenzellerkäses ein.

Wir werden diese Anlässe zusammen mit dem Convivium Ostschweiz und dem Convivium Bündner Herrschaft durchführen. Ich hoffe, dass wir aus allen drei Gegenden eine rege Beteiligung haben werden, bieten doch solche conviviumsübergreifenden Anlässe auch immer Gelegenheit für lustige und interessante Gespräche.

Jeder Anlass kann separat gebucht werden.

Programm:

Samstag, 25.06.2005
Zeit Dauer
12.30 Führung bei Emil Ebneter AG, Appenzeller Alpenbitter 1½ Std.
15.00Betriebsbesichtigung und kleiner Imbiss bei Sepp und Magdalena Dähler, Stein AR (Kabier) ca. 2 Std.
19.00
Abendessen im Hotel Restaurant Bären, Gonten
Übernachtung im Hotel Bären, Gonten oder individuell
Sonntag, 26.06.2005
Morgnessen im Hotel
11.00Treffpunkt bei der Talstation der Kronberg-Luftseilbahn in Jakobsbad
Fahrt mit der Gondel auf den Kronberg
kleiner Imbiss im Berggasthof Kronberg
Talfahrt mit der Luftseilbahn oder gemütliche Wanderung zurück nach Jakobsbad
ca. 1½ Std.
ca. 16.00Individuelle Heimfahrt

Anmeldung:

Ich/wir komme(n) mit dem Auto
Ich/wir wäre(n) froh um eine Mitfahrgelegenheit
Ich/wir nehme(n) an folgenden Anlässen teil:
Führung bei Emil Ebneter AG, Appenzeller Alpenbitter
Betriebsbesichtigung auf dem Kabier-Hof
Abendessen im Hotel Restaurant Bären, Gonten
Ich/ wir wünsche(n) ein Hotelzimmer:  EZ  DZ
Appenzellerteller im Berggasthaus Kronberg (inkl. Fahrt mit der Luftseilbahn)

Name, Vorname
Strasse
PLZ, Ort
Telefon
Anzahl Personen
Bemerkungen

Anmeldesschluss: 30. Mai 2005

Bitte ausdrucken und faxen oder per Post schicken: Ausflug ins Appenzellerland
Oder aus dieser Webseite herauskopieren und in eine eMail einfügen.

An:
Sekretariat Büro Dr. iur. Rainer Riedi
Poststrasse 22
7000 Chur

Tel. 081 252 29 59
Fax 081 252 29 54


Schoggi forever

Besuch der Schokoladenfabrik Maestrani in Flawil

Goldenes Herbstwetter begrüsst die „Bündner Schoggi-Freunde“ im ländlichen Flawil, bei der Schokoladenfabrik Maestrani – Schoggi-Giessen ist angesagt!

Zu Beginn werden alle Besucher verpackt, nicht wie Osterhasen in Cellophan, sondern in weisse Plastikmäntel und das Haupt mit weichen Haarhäubchen umhüllt, damit sich auch ja kein menschliches Körpergewächs in die Schoggi verirrt, ist doch die Hygiene ein sehr wichtiger Bestandteil einer einwandfreier Schokoladeproduktion.

Alles steht schon bereit und es kann mit dem Schokolade-Giessen begonnen werden. Zuerst werden die Motivförmchen ausgewählt. Die beiden von Klammern zusammengehaltenen Formschalen werden durch die grosse Öffnung am Boden mit flüssiger Couvertüre gefüllt. Mit einem weichen Kunststoffstab wird ganz leicht an die Form „getängelt“, um auch die kleinsten Luftblasen nach oben steigen zulassen. Denn nur so entsteht eine perfekte Schokoladenfigurenoberfläche. Nun werden die Schalen zum Aushärten in einen Behälter gestellt. Die noch flüssige Schokolade beginnt sich an den Schalenwänden abzukühlen und auszuhärten. Nach ein paar Minuten werden die noch vollen Formen wieder herausgenommen und gestürzt. Dabei läuft die restliche flüssige Schokolade aus und die Form kann nun auf das Schoggi-Bödeli gestellt werden. Dann muss sich die ganze Schoggi nochmals etwas abkühlen und erst dann können die Klammern und die Formschalen entfernt werden.

Die Schokolade Grundbestandteile der Schokolade sind immer die gleichen: Cacao-Pulver, Cacao-Butter und Zucker, und je nach dem noch Milchpulver. Wie die Schokolade schlussendlich schmeckt hängt ganz vom Verhältnis der einzelnen Bestandteile und der Mischung verschiedener Cacao-Sorten ab. Eine schwarze Schokolade enthält kein Milchpulver und ist je nach Cacao-Anteil zart schmelzend oder herb.

Der Cacao-Baum treibt Blüten und Früchte gleichzeitig. Die Früchte wachsen direkt an den Stämmen. Wild wachsende Bäume werden bis 18 m hoch, die in den Plantagen jedoch werden nur bis zu einer Höhe von 8 m wachsengelassen, damit das Ernten leichter fällt. Eine Frucht enthält 20 – 40 Cacao-Bohnen. Diese werden herausgeschält und während mehreren Tagen mit Bananenblättern zugedeckt zum Gären gebracht. Danach werden sie getrocknet und für den Weitertransport in Jutesäcke abgefüllt. Erst im Verbraucherland werden die Bohnen geröstet. Aber eine geröstete Cacao-Bohne macht noch lange keine feine Schoggi ; sie wäre nämlich noch sehr bitter – die Verarbeitung macht es aus. Es bedarf noch einer längeren Bearbeitung, bis aus Cacao-Bohnen eine geniessbare Masse wird. Dazu werden die Bohnen in Conchen (franz. : Muschel) so lange gewalzt, bis sie ihr volles Aroma freigesetzt haben und eine schmelzende Schokolandenmasse entstanden ist. Bei dieser Prozedur entsteht sehr viel Wärme, die Masse darf sich nicht zu stark erhitzen und muss deshalb ständig kontrolliert werden. Die entstandene Abwärme wird im Betrieb der Firma Maestrani zur Wärmerückgewinnung wieder verwendet.

Die Fabrik Was als erstes auffällt, obwohl es Samstag ist, arbeiten doch mehrere Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fabrik. Maestrani beschäftigt 180 Mitarbeiter und verzichtet ganz bewusst auf einen Ausbau der Automatisierung. Für die Region stellt die Schokoladefabrik einen wichtigen Arbeitgeber dar. Die Geschichte der Firma wird sehr ausführlich auf www.maestrani.ch geschildert.

In der Art und Weise hat sich seit der ersten maschinellen Fabrikation der Schokolade nicht viel verändert. Die Maschinen sind natürlich leistungsstärker geworden, aber sonst ist das Besondere der Schokolade immer noch – ein streng gehütetes Rezeptur-Geheimnis. Unter www.infozentrum-schoko.de wird vom Anbau des Cacaos bis hin zur Produktion und Verarbeitung sehr interessant berichtet.


Gsundi Wänd für Gsundi Büch vom 22. April 2005 im Fidazerhof

Gsundi Wänd für gsundi Büch
Vortag von Martin Meiler, Flims:  FidazerHof, 22. April 2005
Text: Trix Foppa

Ja, da haben Sie ganz richtig gelesen.
Ein gesunder Bauch bedeutet doch ein sehr hohes Mass an gutem Eigengefühl, an gesundem Sein, an sich wohl fühlen – und genauso gut fühlt sich der Mensch in einem gesunden Zuhause, in seinen „gesunden vier Wänden“. Dabei umfasst der gewählte Begriff  „gesunde Wände“ weit mehr.

(Tadelaktarbeit in Vicosoprano 2006; Bild mm)

Martin Meiler aus Flims verwirklicht Bau-Träume. Meiler bietet Alternativen zum konventionellen Bauen von heute und zwar mit Stil und einem guten Gespür für modernes Design.

Mit enormer Begeisterung berichtet Meiler von Neubauten und verschiedenen Renovationsarbeiten, die mit Dias dokumentiert werden. Die mitgebrachten Materialmuster unterstützten den Eindruck der Bilder.

Nachhaltigkeit der Bau-Materialien ist für Meiler ein sehr wichtiger Faktor. Mit Nachhaltigkeit ist nicht nur der Baustoff an sich gemeint, der, wie zum Beispiel Holz, nachwächst, sondern auch der Energieverbrauch für die Produktion des Materials und der Transportaufwand. Ein Beispiel: (kWh/m3) Holz-Fenster benötigen einen Energieaufwand von 450, PVC-Fenster dagegen einen von 22’000. Noch extremer ist der Unterschied bei einer Aluminiumfassade: Energieaufwand Alufassade, 200’000, jeder für eine Holzverschalung gerade einmal 300 -450. (Quelle: Wege zum Gesunden Bauen, Holger König, ökobuch)

(Sonnenkollektorenbau in Flims Waldhaus, Heizungsunterstützend; Bild mm)

An die Materialwahl werden aber noch weitere Kriterien gestellt. Auf den ersten Blick mögen sie vielleicht sehr subjektiv erscheinen, aber ist nicht das Leben und insbesondere auch das Wohnen an sich sehr subjektiv?
Ein unversiegelter Holzboden zum Beispiel strahlt viel mehr Wärme aus, als ein Parkett, der mit einer Lackschicht überzogen ist. Das Berührungsempfinden ist ganz anders. 
Und was ganz wichtig ist, auf Chemikalien zu verzichten.
Hier noch weitere Beispiele von Baumaterialien: Lehm / Kalk / Natursteine / Holz in ursprünglicher Form / Dämmmaterialien wie Flachs, Schafwolle, Hanf, Kork, Holzfasern

Auch die Wahl der Heizsysteme sollte gut bedacht werden und verschiedene Möglichkeiten oder gar Kombinationen geprüft werden. Die höheren Anschaffungskosten alternativer Heizsysteme zahlt sich oft schon nach wenigen Jahren durch den geringeren Energieverbrauch wieder aus.

Bauen wird heute oft auf die Ästhetik reduziert und vernachlässigt die Vielfältigkeit der Wahl von alternativen Bau-Materialien, Energie-Quellen und deren Nutzung. Bauen heute ist eine Herausforderung für die Zukunft

(Strohballenhaus Roveredo; Aussenwände Kalkverputz „al fresco“ gestrichen. Innenwände Lehm; Bild mm)
(Badezimmerumbau Chur, Badewanne und Dusche „Eigenbau mit Tadelakt“; Bild mm)