Mitgliederorientierung 2005
vom 21.1.2005
im Restaurant Marsöl in Chur
19.30 – ca. 20.15 Uhr mit anschliessendem Essen
Traktanden
- Begrüssung
- Jahresrückblick
– Anlässe 2004
– Finanzen
– Revisionsbericht und Entlastung - Gedanken der Conviviumsleitung
- Jahresprogramm 2005
- Verschiedenes
1. Begrüssung
Der Präsident, Rainer Riedi, begrüsst die 13 Anwesenden. Wegen Krankheit haben sich am Nachmittag noch vier Mitglieder abgemeldet, dies waren Ralph Burkhart mit Manuela und Walter Bebie mit Freundin.
Es haben sich entschuldigt:
Karrer Federico
Jecklin Andrea
Melchior Brot (kommt später)
Schneller Vroni und Peter
Simmen Susanne und Mario
Burkhart Ralph und Manuela
Bebie Walter mit Begleitung
Der Präsident weist auf das aufliegende Protokoll der letztjährigen Mitgliederorientierung im Saal und im Internet (Anlässe 2004) hin.
2. Jahresrückblick
Anlässe 2004
Der erste Anlass hat bei Toni Darms in Schnaus stattgefunden. Die Teilnehmerzahl war zwar leider gering, der Anlass jedoch sehr interessant. Themenbereich war das Projekt Arche & Presidien.
Der zweite Anlass, ein Familienanlass, hat in Tschappina zum Thema Bienen stattgefunden. Urs Nutt, ein begeisterter Imker, hat seine mobilen Bienenvölker vorgestellt. Von der Ernte bis zum Abfüllen des geklärten Honigs in Gläser konnte der ganze Prozess verfolgt werden. (Siehe slowfood-grischa.ch)
Der dritte Anlass, Heilkräuter zum Anfassen, hat bei strömendem Regen in Bad Ragaz im Garten des Hotel Sandis stattgefunden. Ein sehr gut besuchter Anlass mit einem sehr tiefen und äusserst interessanten Thema. (Siehe Bericht slowfood-grischa.ch)
Mit dem Anlass edler Essig auf Schloss Salenegg in Maienfeld, konnte etwas ganz Gediegenes angeboten werden. Eine zauberhafte Kulisse in der Bündner Herrschaft bildete den wunderbaren Rahmen für diesen schönen Abend mit anschliessendem Nachtessen in der Mühle Fläsch. (Siehe Bericht: slow-food-grischa.ch)
Zum Jahresende hat, schon fast traditionellerweise, Roland Häfliger in den Fidazerhof zum Pflanzensilvester geladen.
Finanzen
Erfreulich wird zu Kenntnis genommen, dass sich in der Kasse des Vereins eine doch grössere Summe befindet. Die Zahlungen aus Zürich haben mit Fr. 3647.- dazu beigetragen, dass sich die Kasse in finanziell gutem Zustand befindet (siehe Revisorenbericht)
Der Vorstand hat auf sämtliche Spesen verzichtet.
An der Mitgliederorientierung wurde beschlossen, das Vereinskonto bei der UBS zu kündigen und neu bei der Graubündner Kantonalbank zu eröffnen.
Rainer Riedi hat die gesamte Buchhaltung für Slow Food Schweiz übernommen. Die Organisation läuft weiterhin via Italien. Das CS-Konto wurde aufgehoben, schweizweit ist Coop Hauptsponsor auf der Internet-Seite.
Revisorenbericht und Entlastung
Martin Meiler verliesst den von Melchior Brot verfassten Revisorenbericht. Der Kassier und der Vorstand werden einstimmig entlastet.
3. Gedanken der Conviviumsleitung
Rainer Riedi liest einen Auszug aus dem Artikel von Roger Staub über die Ansprache von Carlo Petrini anlässlich der Terra Madre (vom 20.-23.10.04 in Turin vor:
„In seiner Rede an die Kongressteilnehmer gebrauchte Carlo Petrini, der Präsident der Slow-Food-Bewegung, ein Bild, welches sich an die Bauern richtete, die aus allen Winkeln der Erde gekommen waren: „Ihr seid zu uns gekommen, habt in den Speisesaal geschaut und gesagt: Schaut, was ihr hier vor seht, das haben wir produziert! Doch an den Tisch gesetzt habt ihr euch noch nicht.“ Das Bild sollte zeigen, wie die Situation sich darstellt. Die Welt ist dreigeteilt: Da sind die, welche die Nahrungsmittel produzieren, meist zu niedrigen Löhnen, unter unwürdigen Arbeitsbedingungen und bei unfairen Abnahmepreisen, dann die Industrieproduktion, welche zunehmend in Gegenden verlegt worden ist, wo die Löhne und die ökologischen Ansprüche niedrig sind. Und dann ist da die erste Welt, welche vorwiegend Kultur und Kommunikation produziert, auch Lifestyle genannt. Diese Hochburg der kulinarischen Kultur, speziell vertreten durch das Piemont, wo die Slow-Food-Bewegung ihren Anfang nahm, hat 5000 Produzenten weltweit nach gewissen Kriterien ausgewählt und eingeladen, sich während vier Tagen auszutauschen und zu vernetzen. Die Aufforderung sich nun mit an den Tisch zu setzen, sollte die Bedeutung der Produzenten nachhaltiger Nahrung hervorheben und den Teilnehmern die Abhängigkeit von ihnen vor Augen führen. Das Land, die Produkterechte (Ursprungsbezeichnungen, Patentrecht) sowie die Preispolitik sollen wieder den eigentlichen Verantwortlichen, den Produ-zenten, zurückgegeben werden, war eine der Forderungen, die geäussert wurde. Zudem wurde mit der Auswahl der Teilnehmer die Bedeutung von Biodiversität, Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Regionalität hervorgehoben. Das Credo von Terra Madre beinhaltet eine Absage an genmanipulierte Produkte, an Massenproduktion und an einen puren Gewinnansprüchen verpflichtete Landwirtschaft. Petrini vertritt die Überzeugung, dass die Welt (nicht nur die Dritte) in dem Moment verloren hat, in dem sie sich auf die verführerischen Versprechungen der Globalisierungs- und Genfoodbewegung einlässt, die verspricht, das Hungerproblem mit diesen Mitteln lösen zu können. Die Teilnehmer dieses ersten Terra-Madre-Kongresses wurden am Tisch angehalten, sich noch ein wenig zu gedulden. Eine Überraschung wartete auf uns: Prinz Charles besuchte das Schlussplenum und hielt eine ausführliche Rede über die Bedeutung der Nahrung und der gerechten Verteilung der Nahrungsressourcen. Es ist bekannt, dass sich der englische Prinz seit langem für eine Landwirtschaft einsetzt, welche den Zielen, wie sie von Terra Madre propagiert werden, nahe steht. (Rede von Prinz Charles unter http://www.slowfood.ch/ „news“). Ein Mann aus Tansania fragte sein Gegenüber in unbeholfenem Englisch: „Who’s this man, who’s speaking?“ Seine Unkenntnis widerspiegelt das Bemühen der Terra-Madre-Bewegung, die Gewichte in der Welt neu zu setzen. Dass es nicht nur bei schönen Worten bleibt, dafür hat die Neugeburt Terra Madre ihre eigenen Slow-Food-Sicherungen eingebaut. Das Erfolgsrezept von Petrini und seiner Slow-Food-Bewegung besteht im zielstrebigem Herangehen an die offenen Fragen und Probleme, handle es sich nun um die Vernetzung – für welche das Buch „terra madre“ eine Grundlage bilden soll – oder darum, für einen nach altem Rezept hergestelltem Käse einen „presidio“- Abnehmer zu finden. Das nächste Terra Madre Treffen befindet sich bereits in Vorbereitung, doch da werden – so hat Carlo Petrini versprochen – nicht nur Produzenten aus aller Welt, sondern auch Köche anwesend sein. Die Lebensmittel (ein Wort,, um welches uns die Italiener beneiden), das ist an diesem Kongress deutlich geworden, bilden „nur das letzte Glied in einer komplexen Projekt- und Produktionskette, die mit der Pflege und Kultur des Agrarlandes und der Ausbildung der Fachleute beginnt, die Anbau-, Ernte- und Produktionstätigkeiten umfasst und schliesslich die Auswahl der Produkte und ihrer Valorisierung und Kommunikation bestimmt“. Die Welt stinkt und der Käse auch, aber der schmeckt bekanntermassen, so möchte man sagen. Sorgen wir also für einen erträglichen und genussreichen Weltgestank“.
4. Jahresprogramm 2005
1. Anlass: Im April 2005, biologisches Bauen
Roland möchte mit Martin Meiler (Slow Food Mitglied) einen Anlass über biologisches Bauen an einem Freitag oder Samstag organisieren. Meiler bittet die Anwesenden, falls sie Fragen zu diesem Thema hätten, diese ihm vorgängig zu stellen, damit er am Anlass konkrete Beispiele dazu bringen kann.
2. Anlass: Im Juni 2005, Bündner Berg-Ackerbau
Rainer Riedi und Roland Häfliger werden einen Anlass über den Bündner Berg-Ackerbau vorbereiten.
3. Anlass: 29. Oktober 2005, Schokoladefabrikation
Trix Foppa wird einen Familienanlass zum Thema Produktion anbieten. Am 29. Oktober 2005 um 09.45 h treffen wir uns in Flawil bei der Schokoladefabrik Maestrani , eine der wenigen Fabriken überhaupt in der Schweiz, die noch Führungen anbieten. Den Kindern wird ein zweistündiges Schokolade-Giess-Programm angeboten, die Erwachsenen können einen ca. 90-minütigen Rundgang in der Fabrik geniessen.
4. Anlass: Pflanzensilvester
Das Ende des Pflanzenjahres wird im Fidazerhof mit dem Pflanzensilvester gefeiert.
Der Stamm – Nähe zu den Mitgliedern pflegen
Mit einem Stamm, der möglichst nah bei den Mitgliedern sein soll, wird eine Plattform geschaffen, die Mitgliedern und Interessierten die Möglichkeit bieten soll, ausserhalb der festen Anlässe Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Vorerst sind zwei Stammdaten festgelegt: 11. Mai 2005 ab 18.30 h im Liechtenstein und am 24. August 2005 ab 18.30 im Restaurant Adler in Reichenau. Sie werden jeweils von zwei Vorstandsmitgliedern organisiert.
5. Verschiedenes
Rainer Riedi berichtet von zwei Anwärtern zur Aufnahme in die Arche. Dies sind die Churer Beinwurst, die von der Metzgerei Schiesser an der Oberen Gasse in Chur hergestellt wird und die Churer Pfirsichsteine, ein Marzipanprodukt der Konditorei Hürsch, das heute noch von der Konditorei Team Lahl am Kornplatz in Chur produziert wird.
Rainer Riedi bittet um Werbung für Mitglieder im Bekannten- und Freundeskreis. Rita Caprez hätte gerne eine Mitgliederliste. Martin Meiler schlägt vor, eine Mitgliederliste auf der Homepage anzubieten, die zugriffsgeschützt nur für Mitglieder einsehbar ist. Auch dies ist aus Datenschutzgründen problematisch.
Simona Nutt kennt einen Homöopathen, mit dem vielleicht ein Anlass organisiert werden könnte, der das Thema, Einfluss der Ernährung auf den Körper, hat. Sie wird ihn einmal fragen.
Rainer Riedi bedankt sich für die Aufmerksamkeit und wünscht einen angenehmen Abend.
Für das Protokoll: Trix Foppa